Gitarren
andere Saiteninstrumente
Ein sehr heikles Thema! Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Die Saiten, die Saitenlänge, die Qualität der Mechaniken und die Fähigkeit zu Stimmen, respektive die Qualität der Stimmgeräte. Ich bin mit meinem Bouzouki mit verschiebbarem Steg und verschiedenen Stimmgeräten der Sache nachgegangen. Die ganzen Messungen beruhen auf einfachen empirischen Tatsachen. Ich kann dafür keine physikalische Erklärung abgeben. Jeder Gitarrist hat ja beschränkt selber die Möglichkeit der Sache nachzugehen.
Tonhöhenverhalten verschieden dicker Saiten mit verschiedenen Tonhöhen bei gleicher Mensur (Saitenlänge ). Gemessen wird in der Oktave im 12. Bund. Ist der Ton in der Oktave im Verhältnis zum Grundton rein oder ist er zu hoch oder zu tief. Muss also die Mensur verlängert oder verkürzt werden bis sich Reinheit einstellt. Um also z.B. eine neue Stahlsaite bei einer Gitarre mit der Dicke von .026 in der Tonhöhe von D3 bei einer Mensur von 63,5 rein zu bekommen muss jene auf 63,85 verlängert werden; siehe Tabelle unten.
Bei diesen Messungen bin ich von einer Mensur von 63,5 cm ausgegangen.                                                           Hier als erstes mit alten Saiten(6 Monate alt /schwarze Zahlen) dann mit neuen Saiten(blaue Zahlen)
A2     64,65/
64,2
E3     64,8/   
64,4
A3    64,55/    
 64,23
Cis 4  64,4/    
64,15
B2     64,5/  
64,1
F3     64,8/   
64,2
B3    64,55/    
 64,2
D4      64,6/    
63,95
C3     64,3/  
64
G3    64,4/   
64,1
C4    64,5/       
63,9
E4      64,1/    
63,7
D3     64,1/  
63,85
A3    64,25/  
64
D4    64,15/     
63,87
 
E3      64,1  /
63,8
H3     64,15/ 
63,9
E4     63,95/    
63,77
     
 
Fis3   64,5/   
63,6
5
Cis4  63,95/  
63,83
Intonation
Tonhöhenverhalten
4.Saite/.026                                           3.Saite/.015                                          2.Saite/.011                                         1.Saite/.008
Tonhöhe
Die folgende Tabelle zeigt die Verstimmung der (neuen) Saiten in Cent an bei einer Mensur von 63,5. (Wenn also die Mensur nicht korrigiert wurde.) Gemessen mit dem Software- Stimmgerät AP-Tuner. Um eine gewisse Vorstellung zu bekommen ist es gut zu wissen, dass 100 Cent einem 1/2 Tonschritt entsprechen. 20 Cent sind also etwa 1/9 Tonschritt.
A2               20 Cent
E3               22
A3             16
Cis4            10
B2                16
F3               20
B3             13
D4                8
C3                14
G3               18
C4             10
E4                6   
D3                  9
A3               14
D4               7
 
E3                  6
H3               12
E4               4
 
Fis3               4
Cis4              8
 
 
Kommentar: Es zeigt sich, dass je dünner eine Saite ist, desto mehr nimmt ihre Unreinheit zu, desto höher wird der Oktavton im Verhältnis zum Grundton, desto mehr muss die Mensur korrigierend verlängert werden. Daraus kann gefolgert werden, dass für jede Saitensatzstärke eigentlich die Mensur angepasst werden müsste; also ein Medium-Satz kann bei gleicher Mensur nicht gleich rein sein wie ein Extra-Light. (Auf die obige Tabelle eingehend ist der Medium-Satz, da härter, wahrscheinlich reiner.)
Die nächste kleine Messung betrifft Nylonsaitengitarren. Jeder, der eine solche Gitarre besitzt, kann diese Messung mit einem Stimmgerät nachvollziehen. Natürlich muss er sich auf die jeweilige Mensur beziehen. Bei klassischen Gitarren ist dies 65 oder 66cm, somit ist die Spannung der Saiten etwas höher als bei meiner Mensur von 63,5cm. Die schwarze Zahl zeigt die korrigierte zur Reinheit benötigte Mensur, die blaue die Unreinheit in Cent bei unkorrigierter Mensur von 63,5cm.
E2
A2
D3
G3
H3
E4
63,6   /  
4Cent
63,6   /  
3
63,6  /  
4
64,05  /  
16
63,9  /   
10
63,85 / 
12
Kommentar: Die tiefen umsponnen Nylonsaiten sind offensichtlich die reinsten Saiten, die es gibt. Bei den drei Hohen, speziell dem G3 müssten die Mensuren verlängert werden. Uebrigens; bei Stahl wie Nylonsaiten wird ersichtlich, dass Mensurkorrekturen in einer Verlängerung derselben bestehen, dass also die Tonhöhe bei unkorrigierter Mensur zu hoch ist.(Alle Centangaben sind also als plus zu verstehen.)
Hier meine Mensurkorrekturen für Stahlsaiten, Mensur 63,5cm für einen Extra-Light Satz.
E2
A2
D3
G3
H3
E4
64
63,9
63,85
63,75
63,8
63,6
Mensurkorrekturen für Nylonsaiten Medium, Mensur 65cm
E2
A2
D3
G3
H3
E4
65
65
65
65,4
65,3
65,25
Abschliessend kann man sagen, dass noch die Faktoren Stimmgerät, Mechaniken und die Saitenqualität eine Rolle spielen. Stimmgeräte sind ebenfalls leichten Schwankungen ausgesetzt, auch wenn sie mit Hochpräzision werben. Vorallem die Ablesbarkeit lässt oft zu wünschen übrig. Auch sehr gute Mechaniken sind nicht absolut präzise einzustellen, sodass auch hier eine kleine Fehlerquote dazukommt. (Steinberg sind am präzisesten einstellbar) Und zu guter Letzt haben auch Saiten Streuungen sind nicht immer gleich rein. Summa summarum können nach meiner Erfahrung Schwankungen von +2 bis -2 Cent als gut bezeichnet werden und die meisten Gitarren können einen solchen Wert nicht erreichen.
Intonation
Tonhöhe